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Zielsetzung

Die Schülerzeitungen an Oberstufen scheinen noch am einfachsten zu beschreiben zu sein. Hier handeln die Schüler zumeist schon selbstständig und stecken sich ihre eigenen Ziele. Ihre Vorbilder sind dabei die professionellen Magazine, die sie von aus den Auslagen der Kioske kennen. Sie wollen ein sauber geschriebenes, ansprechend gestaltetes und wirtschaftlich stabiles Heft auf den Markt bringen.

Ihren Kollegen in den Grundschulen ist dieses Ziel zumeist sehr fremd. Hier geht es den betreuenden Lehrern dieser Schulzeitungen stärker darum, erst einmal die Freude am Lesen und Schreiben zu entwickeln. Hochglanzfotos und Details der Typografie* stehen hier ebenso wenig auf dem Programm wie Feinheiten journalistischer Darstellungsformen. Märchen und Gedichte aus der kindlichen Fantasie bestimmen die Zeitungen, Strichzeichnungen und überdimensionale Blümchen sind Kennzeichen des Layouts. Auch diese Zeitungen sind fraglos ein Gewinn für unsere Medienlandschaft ? und im wahrsten Sinn des Wortes unvergleichbar.

Zwischen diesen beiden Extremen spannt sich ein bunter Bogen unterschiedlichster Publikationen auf. In den Klassen 5 bis 10 an Real-, Haupt-, Gesamt- und Förderschulen beschäftigen sich Lehrer wie Schüler aus den unterschiedlichsten Beweggründen mit der Zeitungsarbeit. Mancherorts mag es schon in einer neunten Klasse erfolgreiche Nachahmer bekannter Jugendmagazine geben, während an der Nachbarschule zwei Lehrer versuchen, mit der Arbeit an der Schülerzeitung den sozialen Zusammenhalt der Klasse zu verbessern. Nur wenig weiter kann die Zeitungsarbeit vorrangig dazu dienen, die Schule in der Öffentlichkeit darzustellen, stark beeinflusst von Schulleitung und Elternvertretung.

Bei solch unterschiedlichen Zielen und Ansprüchen der Zeitungen muss der Versuch, einen festen Leitfaden für die Schülerzeitungsarbeit aufzustellen, schon an dieser Stelle scheitern. Strenge Vorgaben an den Aufbau eines Artikels können in der Grundschule höchstens auf ein freundliches Lächeln stoßen. Auch der beste Hinweis, die Gestaltung einer Seite zu optimieren, hilft einem Lehrer wenig, dessen Zeitungsgruppe in der achten Schulstunde kaum noch genug Konzentration für lesbaren Notizen aufbringen kann.

Dennoch verbindet alle miteinander der Wunsch, eine Zeitung herzustellen, die den Machern, den Mitschülern und Lehrern gefällt. In den folgenden Texten muss daher jede Redaktion selbst entscheiden, ob ein Ratschlag vor Ort umsetzbar und hilfreich sein kann. Einen Versuch sollte es wert auf jeden Fall wert sein.

* Typografie = Die Gestaltung von Schriften


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